戰鬥工具和軍事裝備 - 德國軍用自行車直到 1945(民國34年),Barbara Maiwald,Motor buch Verlag
Publisher : Motorbuch; 1st edition (27 Jan. 2021)
Language : German
Hardcover : 160 pages
ISBN-10 : 3613042762
ISBN-13 : 978-3613042766
Dimensions : 21.5 x 1.7 x 28.7 cm
Barbara Maiwald dokumentiert in diesem Band, wie das Fahrrad die Welt der Militärs in Deutschland eroberte. Dabei schildert sie seine Aufgaben und Einsätze im Kriegsalltag, beschreibt die Fahrradmodelle sowie deren Hersteller und listet auf, welche Bewaffnung zu den diversen Fahrrädern gehörte.
Einbandgestaltung: Frank Zähringer
Bildnachweis: Breme (3), Bundesarchiv (4), Fleischer (58), Habegger (3), Hauptstaatsarchiv Stuttgart (4), Hild (3), Hommel (2), Lovas (1), Maiwald (142), Militärhistorisches Museum (14), Oorlogsmuseum Overloon (16), Schießer (11), Selze (1), Szczerbicki (2), Wirtschafts archiv Stuttgart (1), Verhoeven (9)
Eine Haftung des Autors oder des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
ISBN: 978-3-613-04276-6
Copyright by Motorbuch Verlag, Postfach 103743, 70032 Stuttgart Ein Unternehmen der Paul Pietsch Verlage GmbH & Co. KG
1. Auflage 2021
Sie finden uns im Internet unter www.motorbuch-verlag.de
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Lektorat: Redaktion Motorbuchverlag
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Druck und Bindung: Graspo CZ, 76302 Zlin
Printed in Czech Republic
1. VORWORT
Das Fahrrad ist einfach. Es gibt in jedem Haushalt Geräte, die komplizierter sind. Ein Fahrrad ist eine durch Muskelkraft angetriebene Maschine, bestehend aus einem Rahmen aus gezogenen Rohren, zwei luft gummibereiften Rädern, einem Tretwerk und einem Lenker. Es dient dem Transport von Menschen und Lasten und war und ist relativ preiswert. Die Instand haltung war lange keine große Herausforderung, und niemand benötigte eine Fahrerlaubnis - alles Argu mente, die dem Fahrrad neben seiner Verwendung für gewerbliche Zwecke schnell einen vorderen Platz im Sport und bei der Freizeitgestaltung verschafften. Das blieb auch in Zeiten rasch voranschreitender Moto- risierung so.
Heute ist das Fahrrad wieder auf dem Vormarsch. Die Gründe dafür sind unschlagbar; seine Anschaf- fung und Haltung sind billiger als die eines Autos, es entlastet sowohl den Verkehr in den Ballungsgebieten als auch die Umwelt und es fördert die Gesundheit seines Nutzers. Im Jahr 2018 verkaufte die deutsche Fahrradindustrie etwa 4,2 Millionen Exemplare mit und ohne elektrische Unterstützung. In den Nieder- landen, wo es von Beginn an eine große Rolle spielte, wurde im August 2019 in Utrecht ein Parkhaus mit Stellplätzen für 12.500 Fahrräder eingeweiht. Die niederländische Fahrradkultur wurde für die Liste des nationalen immateriellen Erbes nominiert. Auch in anderen Ländern werden große Anstrengungen un- ternommen, um die Infrastruktur der zunehmenden Zahl von Fahrradbegeisterten anzupassen.
Die geringen Anschaffungs- und Unterhaltungskos- ten, die Schnelligkeit und die auch akustische Un- auffälligkeit des neuen Verkehrsmittels waren Para meter, die von Anfang an das Interesse der Militärs geweckt haben - nicht ohne Widerspruch. Letztlich hat sich das Fahrrad aber als militärisches Transport mittel für Soldaten, Waffen und Ausrüstung durch gesetzt und fand bis zum Ende des Zweiten Weltkrie- ges-in Abhängigkeit von nationalen Gegebenheiten - Verwendung in fast allen Streitkräften. Auch nach 1945 wurde der Gedanke fahrradbeweglicher Ein heiten weiterverfolgt. In der Schweiz gab es aktive Radfahrertruppen bis 2003. In der Bundesrepublik Deutschland überlegte man, Teile des Territorialheers mit Fahrrädern auszustatten. Versuche dazu fanden zwischen 1984 und 1988 an der Infanterieschule. Hammelburg statt. Fahrräder rollen heute noch im mer für das Militär, so im Rahmen internationaler Militärmissionen. In Afghanistan führten 2006 nie derländische Soldaten sogenannte soziale Patrouillen auf Mountainbikes durch, auch Bundeswehr-Sol daten waren darauf unterwegs. Es ist kein Wider spruch, wenn man heute angesichts der Nutzung von Drohnen und anderen elektronischen Kampfmitteln den Gedanken an die militärische Nutzung von Fahr rädern wachhält. Sie sind immer noch klein, leicht, geräuschlos, schwer aufzuklären, weitgehend unab hängig vom Nachschub und einfach in Produktion, Bedienung und Wartung.
In der zeitgenössischen Fachliteratur und presse sind zahlreiche Beiträge zur militärischen Nutzung des Fahrrades zu finden. Sie waren der Autorin eine wertvolle Hilfe bei der Aufarbeitung dieses Themas. In der ausländischen Nachkriegsliteratur beeindruckt vor allem die unter dem Titel »Das Ordonnanzrad in der Schweizer Armee veröffentlichte dreibändige Edition von Carl Hildebrandt. Darüber hinaus hat man sich im englischen Sprachraum, in Tschechien und Polen wiederholt mit diesem Thema auseinan dergesetzt.
Aus deutscher Sicht fällt die Ausbeute fachlich fun dierter Arbeiten eher spärlich aus, sieht man von eini gen Beiträgen in der Zeitschrift »Der Knochenschütt ler. Zeitschrift für Liebhaber historischer Fahrräder ab. Der Autor des Buches Mit dem Fahrrad an die Front, Hans-Werner-Salzmann, beschäftigt sich mit dem Fahrrad insbesondere aus der Sicht der Feldpost. Einzig Horst Hinrichsen widmete sich schon früh in der 1996 erschienenen Arbeit Radfahrschwadro nen. Fahrräder im Einsatz bei der Wehrmacht 1939-1945 der Verwendung des Truppenfahrrades, vor allem im Rahmen der Radfahrschwadrone. Damit beleuchtet er aber nur einen kleinen Teil, nicht die. gesamte Breite und Vielfalt der militarischen Nutzung des Drahtesels.
So blieb vieles uber die Geschichte des militärischen Einsatzes von Fahrrädern im Dunkeln. Das interes sante Thema stärker in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken, war Anliegen von Autorin und Verlag - umso mehr, als sich der Kreis der Sammler von Militärfahr radern in den letzten Jahren beständig vergrößert hat. Nachdenklich stimmt in diesem Zusammenhang eine Bemerkung eines langjährigen Sammlers: Als ich mich Anfang der 1990er Jahre für alte Truppen Amang råder zu interessieren begann, war ich fast allein. interessi Heute wird alles zum Truppenrad gestempelt, auch wenn das Rad nur einmal vor einer Kaserne gestan den hat. Sammler bewahren Bausteine der Technik geschichte - Kulturgut. Sie investieren viel in > Räder, die Geschichte bewegten und tragen damit Verant wortung. In diesem Sinne ...
Der herzliche Dank der Autorin geht an alle, ohne die diese Publikation nicht möglich gewesen wäre: an Mi chael Breme, Jens und Wolfgang Buschan, Dr. Chris tian Hermann, Hendrik Hommel, Andreas Liebscher, Igor Pawlow, Jürgen Schießer, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr (namentlich Oberstleutnant Peter Haug, Katja Hartmann und Anett Rauer) in Dresden, des Bundesarchives in Freiburg, des Hauptstaatsarchi ves und des Wirtschaftsarchives in Stuttgart, sowie an Alfred Amicalement, Bernard Burger, Christian Dupont, Jean-Francois Hild (alle Frankreich), Hen ri Habegger (Schweiz), Igor Ballo (Slowakei), Laszlo Schmidt, (Ungarn) und Peter Verhoeven (Niederlan de).
Dresden, Januar 2021 Barbara Maiwald
4. Katalogteil
Vorbemerkungen
Im Katalogteil kann nur eine kleine Auswahl an Ob jekten vorgestellt werden.
Anhänger mit fahrradtypischen Bauteilen wurden. aufgenommen, weil sie Vorteile der beim Fahrrad üb lichen Leichtbauweise und die sich daraus ergeben den verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten ver- deutlichen.
Die Grundlagen für die taktisch-technischen Anga ben dieses Kapitels sind:
Angaben aus amtlichen Quellen (Dienstvor- schriften und Merkblätter),
Angaben der Hersteller,
die Katalogisierung überlieferter Realstücke. Abweichungen bei Angaben ergeben sich aus
unterschiedlichen Angaben in amtlichen Quellen bzw. der Hersteller,
fertigungsbedingten Toleranzen,
individuellen Merkmalen aus der Nutzungsge-schichte,
Verschleiß,
Verwendung nicht modellgerechter Ersatz- und Zubehörteile bei der Restaurierung,
subjektiven Messfehlern.
Um einen ungefähren Eindruck zu vermitteln, was der Angehörige einer Radfahrschwadron zu bewegen hat, ist zu den in den Tabellen angegebenen Gewich ten das Gewicht des Soldaten mit seiner Ausrüstung (persönliche Waffe und Munition, Tornister, Gas- maske mit Behälter, Stahlhelm u.a.) hinzuzufügen. Es wird in der Vorschrift D 600 -Anhaltswerte über Kraftfahrzeug und Gerät von 1940 mit 100 kg für einen Soldaten inklusive voller Ausrüstung angege- ben.
Erläuterung von verwendeten Abkürzungen:
-KSIN steht für Kriegsstarkenachweisung. Der Be griff wird ebenfalls im Anhang erläutert (Anlage 5). AHM und HVBI stehen für die Allgemeinen Heeresmitteilungen und das Heeresverordnungsblatt - vom Reichswehrministerium bzw. vom Oberkom mando des Heeres herausgegebenen Sammlungen von Verordnungen und Weisungen für alle das Mili tär betreffenden Angelegenheiten.
Codierungen (Fertigungskennzeichen) sind ver schlüsselte Informationen über die Hersteller in Form von Zahlen- oder Buchstabenkombinationen, die ab 1940 zur Kennzeichnung von Waffen und Gerat be nutzt wurden (siehe Anlage 6).
Noch eine Vorbemerkung:
Was ist ein echtes Truppenfahrrad? Im engeren Sinne ist es ein Fahrrad, das nach den vom Militär aufgestellten technischen Fertigungsbedingungen produziert und von den Verwaltungen aller Teilstreit Fahrrad, das im Dienst des Militärs genutzt wurde, also auch kriegsbeorderte, erbeutete und anderweitig beschaffte Fahrräder.
Die Bestimmung der Modelle basiert auf den An gaben der Besitzer der Fahrräder. Generell ist eine eindeutige Zuordnung schwer. Viele Fahrradherstel ler haben aus Kostengründen Einzelteile nicht mehr selbst produziert, sondern von spezialisierten Fir men gekauft. Selbst markeneigene Kettenblätter (im Sprachgebrauch der Wehrmacht »Kettenräder) las sen sich mitunter-zumal auf Fotos- auf Grund ihrer Ähnlichkeit schwer unterscheiden.
Der Einsatz von Fahrrädern beim Militär hatte zwei entscheidende Vorteile: sie waren lautloser und wesentlich kostengünstiger als motorisierte Fahrzeuge oder Pferde. Anfangs nur vereinzelt im Melde- und Etappendienst eingesetzt, wurden schließlich Radfahrtruppen aufgestellt und machten so Teile von Infanterie-, Kavallerie- und Aufklärungsverbänden mobil. Barbara Maiwald dokumentiert in diesem Band, wie das Fahrrad die Welt der Militärs in Deutschland eroberte. Illustriert mit über 200 einmaligen und seltenen historischen Abbildungen, schildert sie Aufgaben und Einsätze der Radfahrtruppen im Kriegsalltag, beschreibt verschiedene Fahrradmodelle und die mit ihnen transportierten Waffen.
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